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Gestalten | Entwerfen | Darstellen Prof. Niels Jonkhans | Fakultät Architektur | Technische Hochschule Nürnberg

FEATURED: Ferner Welten / MA-Thesis Martin Beck

Nature

Master-Thesis von Martin Beck

bei
Prof. Dipl. Arch. M.Arch. Niels Jonkhans
Prof. Dr. Ing. Hartmut Niederwöhrmeier

Februar 2015


GEDD: Schwerpunkt der Arbeit ist die Formfindung und architektonische Gebäudeentwicklung sowohl unter Anbetracht der notwendigen Integration eines größeren Museumsgebäudes in eine dörfliche, alpine Umgebung als auch der innenräumlichen Logik / Szenografie einer Ausstellung über die umliegende Gletscherwelt. Der Entwurf ist nur mit digitalen Mitteln möglich: Die komplexe Gebäudegeometrie wurde vollständig mithilfe physischer (Arbeits-)modelle und 3D-CAD im iterativen Prozess entwickelt.

Software
: Rhino wurde als 3D-Modellierungswerkzeug genutzt, ebenso SketchUp für schnelle Modellstudien. Weitere Werkzeuge: Vectorworks (2D-Pläne), VRay/Photoshop (Renderings), InDesign (Pläne, Booklet)

Ferne(r) Welten
Martin Beck

Die Linie des Tourismus, vom Tal kommend, und die Linie der Natur, vom Gletscher kommend (die Pitze, der Gletscherbach) treffen mit dem Gebäude als Vermittler aufeinander. Daraus ergeben sich zwei Bereiche. Der Bereich zur Straße nimmt das Thema Gletscher mittels einer urbanen Geste, der Stufen, auf. Von dort ist es dem Besucher möglich, den „Gletscher“, das Dach, zu besteigen, mit dem Blick auf die Reste des eigentlichen Gletschers. Auch wird man auf eine künstliche Gletscherspalte treffen, die für Ausbildungszwecke geeignet sein wird. Hingegen entwickelt sich der Bereich zur Natur aus dem Flussbett. Die Steine aus der Grundmoräne des Gletschers bilden die Basis des Talbodens und ziehen sich aus der Pitze bis auf das Gebäude. Nicht nur der Café-Bereich entwickelt sich zur Pitze, auch das zur Pitze gewandte Dach soll im Sommer für Freiluftveranstaltungen als eine art Amphitheater genutzt werden können.

Das gestalterische Thema ist die Einbettung eines großen Gebäudes in eine sensible Umgebung. Das Museum soll kein weiterer Fremdkörper sein und sich, von der Naturseite aus betrachtet, in Form und erkennbarem Volumen zurücknehmen und, vom Dorfzugang wahrgenommen, eine deutlich sichtbare Form darstellen, die eine klare Kante zur Strasse bildet und durch eine gläserne Haut ihr Innenleben preisgibt. (MB)

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Ausstellung / Rundgang:

Vom Parkplatz kommend, gelangt man über eine Art Gletschertor/Gletscherspalte in das Innere des Museums. Hier erwarten den Besucher vier Ausstellungsbereiche (Kräfte der Gletscher, Dynamik des Lebens, Klima und Forschung, Gefahren – Leben mit den Gletschern), die nochmal jeweils in zwei Bereiche unterteilt sind: ‚Natur‘ und‚Mensch und Natur‘.
Der Innenraum erinnert entfernt an die Durchdringungen am Gletscher, die durch Wasser oder Spalten entstanden sind. Die Dreidimensionalität des Raumes im und auf dem Gletscher soll dem Besucher vermittelt werden, in dem er zwischen Tälern und Anstiegen eine komplexe räumliche Struktur durchschreitet. Die Unendlichkeit des Weges mit seinen Höhen und Tiefen greift den Zyklus des Weltklimas auf, das zwischen Warmzeiten und Eiszeiten wechselt und das doch immer im Gleichgewicht bleiben soll.
Der Besucher startet in der räumlichen Mitte des Gebäudes, die gleichzeitig als Verteilerebene fungiert. Hier erreicht man den Shop, das Café, die Sonderausstellung und die Verwaltung. Nach unten taucht der Besucher zunächst in die faszinierende Welt der „Kräfte der Gletscher“ ab, erfährt hier alles von der Schneeflocke bis zum Gletscher, der Formung der Topografie, das Fließen und Kalben, bis hin zur Spaltenbildung und das Schmelzen.
Am tiefsten Punkt befindet sich auch der Eingang zum Kino, dort wird es themenbezogene Vorführungen geben, aber auch für Tagungen und Kongresse wird hier Platz geboten. Vom hier aus beginnt ein Anstieg über die „Dynamik des Lebens“. Im Mittelpunkt stehen die Landschaft, Flora und Fauna, das Mikroklima und der Wasserhaushalt, der eine Überleitung zum Bereich Mensch und Natur einleitet. Der Besucher befindet sich nun am höchsten Punkt der Ausstellung und wandert im Bereich „Klima und Forschung“ langsam in Richtung der Großen Gletscherspalte. Man erfährt hier Dinge über den Klimawandel und wird am höchsten vorderen Punkt mit dem IST-Zustand und dem vor 100 Jahren konfrontiert, indem man ganz einfach aus dem Fenster blickt. Der Rückgang der Gletscher wird wissenschaftlich veranschaulicht und die Forschung wird in den Fokus genommen. Während man den längsten und schnellsten Abstieg im Gebäude beschreitet, wird man mit unserer Zukunft konfrontiert.
Am Fuße der Gletscherspalte angekommen, erwartet einen noch das letzte Thema, das sich mit den „Gefahren“ auseinandersetzt. Von Springflut über Lawinen, Bergübungen, das Lesen von Schneeprofilen, über die schnellen Wetterwechsel und die Spalten wird hier das Wissen verbreitet, das der Mensch für das Überqueren von Gletschern wissen sollte, und wird so auf das große Open-Air-Museum, auf den Gletschern der Umgebung, vorbereitet.
Der Rundgang endet am Eingang und Shop-Bereich. Von hier kann man direkt in das Café gehen, wo man den Kindern beim Klettern an der Gletscherspalte zusehen kann, oder sich in den Bereichen der Sonderausstellung verlieren.thesis testdruck-4 klthesis testdruck-5 klthesis testdruck-6 klDSC_8100 w KopieDSC_8086 w KopieDSC_8095 w Kopie

Theoretischer Teil
Die Arbeit wurde begleitet von einer theoretischen Arbeit, die eine Ortsanalyse,
Themenbeschreibung (Szenografie thematischer Ausstellungen) mitsamt
architektonischer Referenzbeispiele beinhaltet und die Herangehensweise des
Entwurfs erläutert.

Inhaltsangabe:

Kontaktabzug-VIER

Untenstehende Verkleinerungen zur Darstellung des üblichen Umfangs einer
theoretischen Begleitarbeit innerhalb der MA-Thesis an der TH Nürnberg.
Die gebundenen Drucke finden Sie in der Materialbibliothek der Fakultät in
der Bahnhofstrasse.

Kontaktabzug-ALLE

 

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