Master-Thesis von Florian Bader
bei
Prof. Dr. Richard Woditsch
Prof. Dipl.Arch. M.Arch. Niels Jonkhans
April 2012
GEDD: Die Entwicklung der Gebäudeform bedurfte aufwändige gestalterische und organisatorische Untersuchungen von dreidimensional gestapelten und verschachtelten Wohnzellen. Diese Untersuchungen wurden mithilfe einer Vielzahl physischer und digitaler Modelle samt digitaler Auswertung (Organisation/Zirkulation, Flächen, Kubatur) gemacht.
Gestaltung und Performanz des “Energiesegels”, das Wind- und Sonnenenergie sammelt wurde digital simuliert.
Software: Rhino V4 wurde für die Entwicklung der Gebäudegeometrie (Zellenstruktur und Aussenhülle) sowie zur Geometrie-Analyse (Wind- und Sonnenstudien (mit EcoTect)) verwendet. Weitere Werkzeuge: Vectorworks, Photoshop und InDesign CS5.
LIVING CITY
Florian Bader
Abstract
In der Aufarbeitung der Entwicklung des Wohnungsbaus aufgrund gesellschaftlicher Änderungen, versucht die Arbeit mit Ansätzen zur flexiblen und nutzungsneutralen Raumschaffung und der Verbindung mit dem öffentlichen Raum, die Beziehung zwischen Mensch und Architektur enger zu verweben.
In der Arbeit verbindet sich eine Landschaft bestehend aus öffentlichen Funktionen, mit einem Turm der ein vielseitiges Angebot an Wohntypen den Nutzern bereitstellt. Beide baulichen Strukturen besitzen qualitativ hochwertige Aufenthaltsbe- reiche, die im Gesamten die Zirkulation durch das Quartier bestimmen und verstärkt zur Aneignung des Raumes führen. Vielschichtigkeit der Nutzungskategorien und Multifunktionalität dienen der Kompaktheit des Quartiers im Entwurf.
ENTWURF
Landschaft
Anhand einer modularen Zelle wird die große Fläche der erdgeschossigen Ebene strukturiert.
Mittels der Schale wird der Raum gefasst und auf mehreren Ebenen zugänglich gemacht.
Durch die Symbiose der beiden Geometrien entstehen differenzierte Räume mit einer vielseitigen Zirkulation, die das erleben und nutzen der Funktionen vielfältiger gestalten.
Turm
Im Turm bildet die Zelle durch Ihre Anordnung den Typus einer Hofstruktur mit offenen Grünräumen und fördert somit die Kommunikation und Aufenthaltsqualität.
Die Schale ermöglicht die Funktion der Höfe durch die Beeinflussung der Windströme und des Sonnenlichtes.
In der Symbiose entsteht jetzt eine differenzierte Anordnung einzelner Zellen in der Vertikalen, die in Ihren Zwischenräumen Räume für Kommunikation aufspannen.
Dieser Zwischenraum wird durch die schützende Hülle vielseitig auch als offener Grünraum nutzbar. Modulare Zellen ordnen sich um den Kern an und mischen diverse Funktionen wie: Verwaltung, Boardinghaus, Studenten, Senioren, Familien, Loft und ein Papillorama in der Vertikalen.
Nutzbarmachung der Haut
Die Windrichtung war ausschlaggebender Faktor für die Ausrichtung der Grünräume, die hinter dem Membran der Schale Schutz finden.
• Photovoltaik –> Energie
• PTFE-Gewebe –> Windschutz + Ausblick
Nutzung der Dachflächen
Idealerweise spiegelt sich die Nutzung des Erdgeschosses auf der Landschaft wieder und reflektiert die Identität des zu durchschreitenden Raumes.
THEORIE
FORM • STRUKTUR • RAUM • GESELLSCHAFT
Die Hauptpunkte Architektur/Raum, Struktur und Gesellschaft stellen die Eckpfeiler der theoretischen Ausarbeitung dar.
Die STRUKTUR ist das ordnende Element in dem Beziehungsdreieck baulich wie gesellschaftlich. Von dem Kleinsten Teil ausgehend liegt allem darauffolgendem eine bestimmte Struktur zu Grunde.
Weil ein bestimmtes architektonisches Ergebnis oder eine gesellschaftliche Form ohne die Basis einer Struktur nicht bestehen kann, stellt es den Mittelpunkt des Beziehungsdreiecks dar.
Der bestimmte architektonische RAUM entsteht durch die Struktur der Anordnung seiner einzelnen Teile.
Die GESELLSCHAFT als Ausgangspunkt und treibender Motor, stellt die dynamische Komponente in der Konstellation dar.
Nur durch Ihre Veränderung kann eine Reaktion der Architektur erfolgen, die z.B. bauliche Lösungen oder Vorschläge erst adequat anbieten kann, wenn sie die vorherrschende Vielfalt der gesellschaftlichen Ausformungen erfasst hat.
Der Arbeit liegt eine umfassende theoretische Ausarbeitung mit dem Titel “LIVING CITY, Identity through structure and circulation” zugrunde.
Inhaltsverzeichnis und Motivation: